Sonntag, 10. Oktober 2010

Von Anklam nach Zinnowitz



Anklam - Usedom - Ahlbeck - Heringsdorf - Bansin - Zinnowitz

Der erste Tag bestand größtenteils darin sich tierisch darüber zu freuen endlich am Meer zu sein. Schwarze Pudel lieben es übrigens sehr sich wie die Wahnsinnigen im Sand zu kugeln und den ganzen Strand auf und ab zu rasen. Außerhalb der Saison kein Problem an den meisten Stränden die keine Hundestrände sind. In dem Örtchen Usedom auf Usedom haben wir an dem wirklich sehr goldigen "Häfchen" gefrühstückt. Die Strände von Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin sind wirklich schön und breit aber auch zu dieser Jahreszeit gut besucht. Besonders ungewöhnlich ist, dass dort sogar Konzertflügel im Meer stehen, die sanft von den Wellen umspült werden.
Die vorangegangene Übernachtung fand übrigens unspektakulär und überstürzt auf einem Parkplatz in Anklam statt, nachdem der Fahrer kurz vor dem ersten Sekundeschlaf stand.
Die folgende Übernachtung in Zinnowitz auf einem Waldparkplatz war dann schon etwas gemütlicher. Vor allen Dingen das Zubereiten der ersten Mahlzeit auf dem neu gebauten Hobo-Ofen am wunderschönen Strand von Zinnowitz. Allerdings war es sehr stürmisch, was dazu beitrug, dass das Essen ziemlich knirschte.
Ein Hoboofen ist jedenfalls eine geniale Erfindung. Man braucht eine große Blechdose (bei uns gab es nach dem Kauf der Dose ziemlich lange Sauerkraut), ein Taschenmesser und einen Stein um die Kanten des Rostes zurechtzuklopfen. Zum Befeuern braucht man nur wenig Holz und die Leistung ist hervorragend. Von Vorteil ist auch, dass der Ofen hinterher in Sekunden abkühlt. Bauanleitungen gibt es zur Genüge im Internet. Das nenne ich richtiges Campen! Die Gaskartusche auspacken kann ja jeder ;-)

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Von Anklam nach Zinnowitz

Von Zinnowitz nach Groß Stresow (Rügen)


Zinnowitz - Greifswald - Rügen  (Putbus - Groß Stresow)

Nach einem Stadtbummel in Greifswald, an den ich mich nicht mehr so recht erinnern kann (nach so vielen Städten bringt man ja alles durcheinander, aber es gibt zwei Bilder vom Marktplatz), ging es Richtung Rügen. Auf Pflasterstraßen fuhren wir "durch" Teile der deutschen Alleenstraße. Eine wirklich schöne Insel auf der man sich einfach durch die Landschaft treiben lassen sollte...
Aus irgendeinem mir bis heute unerklärlichen Grund haben wir einen Bummel durch Putbus (wo zum Geier ist das?) gemacht wobei dem armen Pudel von einer kläffenden, beißwütigen schwarzen Bestie ein Büschel seiner Stirnhaare herausgerissen wurde. Geblutet hat es nicht so arg... Das ehemalige Schloss von Putbus wird von kurzen Metallpfosten markiert, die an den vielen ehemaligen Ecken des Schlosses in die Wiese gesteckt wurden. Ein sehr melancholischer Anblick - vor allen Dingen weil die Stallungen nebendran noch stehen sowie die pompöse Treppe zu den ehemals fürstlichen Gewässern.
An diesem Abend haben wir auf Rügen den mit Abstand schönsten Schlafplatz des Urlaubes gefunden (siehe Bild oben) am Ende eines Feldweges, keine 10 Meter vom Wasser entfernt, in perfekter Einöde und ohne die geringste Störung. Ein Traum! Der Inbegriff der Freiheit!

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Von Zinnowitz nach Groß Stresow

Von Groß Stresow nach Bergen



Groß Stresow - Binz - Prora - Sassnitz - Wissower Klinken - Putgarten - Kap Arkona - Bergen

Nach einem gemütlichen Frühstück trennten wir uns von dem schönsten aller Plätzchen...
An Binz kann ich mich leider beim besten Willen nicht mehr erinnern - vermutlich hat der Anblick des KDF Kolosses in Prora alles in meiner Erinnerung ausgelöscht. Das ist echt der Wahnsinn - so - so - niederdrückend - so deprimierend - so GEWALTig.
Wenn man "unter" diesem Irrsinnsbau steht, dann kann man vielleicht als junger Mensch zum ersten mal - wenn auch nur im Ansatz - erahnen was für ein gestörter, vom Wahnsinn befallener Typ der Mann war. Es ist einfach unsäglich und es gibt keine passenden Worte die all das beschreiben könnten.
Ich hab mich ja immer gewundert wie denn bitteschön 20.000 Leute "den gleichen" Urlaub machen sollen - wenn manche Meerblick haben und der Rest nicht. Das Problem ist (jedenfalls heute) durch einen Kiefernwald zwischen Koloss und Strand gelöst. Jedenfalls trifft es der Titel der Dauerausstellung MACHTUrlaub ziemlich gut.

Die kleine Hafenwanderung in Sassnitz war wirklich nett. Leider haben wir kein Fischbrötchen gegessen (nicht zur Nachahmung empfohlen!) weil ich mir zu diesem Zeitpunkt noch beim besten Willen nicht vorstellen konnte wie lecker sowas ist.

Die Kreidefelsen (Königsstuhl) haben uns abgeschreckt - schon alleine der Parkplatz in der Größe einer Airbus A380 Landebahn und die vielen Busse...
Wir sind dann wieder zurück Richtung Sassnitz gefahren und dann irgendwann links in einen Holperstolperweg eingebogen der uns nach 3 km zu den Wissower Klinken geführt hat. Wir dachten lieber kleinere Kreidefelsen als vor lauter Touristen gar keine... Unsere dreistündige Wanderung durch den Wald und mit Abstiegen zum Strand war wirklich, wirklich toll - das fand auch der schwarze Pudel. An vielen Stellen hat man von oben einen guten Blick auf die Kreidefelsen und man kann wie gesagt auch zum Strand über Treppen absteigen und die Felsen von ihrem Fuß aus betrachten. Für die ganz Harten, die sich einen ganzen Tag Zeit nehmen wollen, geht der Wanderweg auch bis zum Königsstuhl. Es gibt aber wohl auch die Möglichkeit vom Königsstuhl mit einem Bus zurück nach Sassnitz zu fahren.

Putgarten von wo aus man zum Kap Arkona laufen kann ist wirklich ein goldiges Örtchen mit viel Flair - jedenfalls zu dieser Jahreszeit. Es macht einen richtig verträumten Eindruck. Kap Arkona muss man natürlich besucht haben - der nördlichste Punkt von Deutschland so viel ich weiß. Man steht auf einer Klippe und schaut aufs Meer - den Touristischen Einrichtungen muss man dabei nicht so viel Beachtung schenken. Das ist wie überall auf der Welt auch, wo viele Touristen hinkommen. An der Klippe haben uns Leute erzählt, dass ihnen gerade eine Rotte Wildschweine über den Weg gelaufen sei. Dabei gibt es da oben nicht mal Wald. Nur ein paar Sanddornhecken und anderes Gestrüpp. Besonders faszinierend war der Sonnenuntergang, der sich auf den Wellen gespiegelt hat.
Bei der Schlafplatzsuche waren wir diesmal nicht ganz so glücklich, weil überall auf den Äckern hochbetrieb war mit großen Maschinen und noch größeren Scheinwerfern. Ein Parkplatz in Bergen zwischen Plattenbauten musste also reichen.

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Von Groß Stresow nach Bergen

Von Bergen nach Dierhagen


Bergen - Altefähr - Stralsund - Zingst - Prerow - Ahrenshoop - Dierhagen

Irgendwann kommt dann doch mal das Verlangen nach einem Campingplatz. Nach einem Rundgang durch Stralsund, erwies sich die Suche nach einem Campingplatz der unseren Träumen entsprach als äußerst schwierig. Wir haben uns diverse Campingplätze angesehen. Campingplätze weit genug weg vom Meer um das Rauschen der Wellen zu vermissen, Campingplätze direkt am Meer wo es nur Zeltplätze am Meer, für Vans aber nur Plätze im Wald gab. Campingplätze wo man mit den "Nachbarn" wie Sardinen in der Büchse lag, Campingplätze tief im Kiefernwald und Campingplätze direkt am Meer - dazwischen jedoch eine stark befahrene Strasse. Und dann haben wir ihn gefunden unseren Traumcampingplatz. Es hat mal ein weiser Mensch gesagt - "wenn Du Dich mit nichts zufrieden gibst außer mit dem absolut Besten, wirst Du auch nur das absolut Beste bekommen!" Dann war der Tag rum! Suchen nach dem Richtigen kostet Zeit wenn man nicht gut vorbereitet ist. Dazu gleich mehr...
Von Bergen nach Dierhagen

Von Dierhagen nach Rerik


Dierhagen - Rostock - Warnemünde - Heiligendamm - Kühlungsborn - Rerik

Der Campingplatz in Dierhagen - direkt am Meer hinter der Dühne, direkt am Hundestrand, fast völlig Menschenleer, keine Kleingärtnerparzellen sondern wilde Wiese abgetrennt mit Stämmen und gelegen an dem schönsten Strand den wir während der Reise gesehen haben! Nur ein zu vernachlässigender Haken: das Wasser was aus der Dusche kommt kostet extra. Naja! Und so waren wir erst mal faul. Wir sind zwei Nächte geblieben, sind am Strand auf und ab spaziert, haben mit dem Pudel getobt, haben gegessen und gelesen und Nichts getan. La dolce far niente...
Als wir uns dann doch entschieden noch etwas mehr von der Ostsee zu sehen reichte es vor dem Dunkel werden nur noch für einen kleinen Stadtbummel durch Rostock, ein irre leckeres Fischbrötchen am Hafen und einen großen Eisbecher in einem Eiscafe am Neuen Markt. In dem Eiscafe mussten die Besitzer eines großen, sandfarbenen, freilaufenden Hundes mehrmals aufgefordert werden ihren Hund doch bitte davon abzuhalten bei den anderen Gästen Essen vom Tisch zu klauen. Die Tischplatten waren exakt auf der richtigen Höhe um eine willkommene Ablage für seinen Kopf zu bieten. Die Hundebesitzer gehorchten noch schlechter als ihr Hund.
Ein kleiner Halt in Heiligendamm fand noch statt. Ein Melancholischer Anblick, diese Villen am Stand die dem Zerfall durch die Naturgewalten dargeboten werden. Und diese ewig nörgelnden Kurtaxe-Automaten, die wir aufgrund der Saison schlicht ignoriert haben. Den gesamten Urlaub lang! Und diese ewig leeren Hunde....tütenspender...
Geparkt haben wir in dieser Nacht auf dem Parkplatz am Salzhaff in Rerik auf der Halbinsel Wustrow. Wie man sieht haben wir es doch noch pünktlich zur Abendvorstellung der Sonne geschafft...

Von Dierhagen nach Rerik

Von Rerik nach Klausdorf (Fehmarn)


Rerik - Insel Poel - Lübeck - Timmendorfer Strand - Burg auf Fehmarn - Klausdorf

Auf der Insel Poel sind wir auf einen ganz faszinierenden und ebenso kleinen Fischmarkt am Hafen in Kirchdorf gestoßen. Dort gab es unter anderem vorzügliches Steinofenbrot, vor Ort gebacken, Wildsalami und einen Stand mit dem schönsten Holzspielzeug, den wir am liebsten komplett aufgekauft hätten. Wir haben uns auch gut für die nächsten Geburtstage des Neffens eingedeckt.
Lübeck ist einfach faszinierend gelegen. Wer Städte mag findet sicher seinen Gefallen an ihr. Natürlich haben wir Lübecker Marzipan gekauft!
Timmendorfer Strand empfanden wir als die absolute Touristenpest und sind schnell durchgefahren. Bei so einer Reise stellt man einfach unweigerlich fest, dass einen nur die Natur immer wieder aufs Neue faszinieren kann, nach der Zigsten Stadt und der Zigsten Touristenattraktion kann einen solcherlei Zeugs nicht mehr beeindrucken!
Auf Fehmarn waren wir zwei Nächte. Auf Parkplätzen direkt am Meer. Man darf in Deutschland überall eine Nacht "in Fahrtrichtung" schlafen, damit sich der Fahrer erholen kann um nicht den Straßenverkehr zu gefährden, auch dort wo von der Campingplatzlobby >>Campen Verboten<< Schilder aufgestellt wurden. Auf solchen Urlauben bekomme ich regelmäßig Platzangst. In was für einer Welt leben wir eigentlich, dass mir jemand verbieten kann mich in der freien Natur zu bestimmten Tages- bzw. Nachtzeiten nicht aufhalten zu dürfen? Muss ich dafür Obdachlos sein? Darf ich als Obdachloser ein Auto besitzen? Oder besser noch: wieso muss ich Besitz haben oder gegen Bezahlung Besitz mieten um ein Recht zu haben mich nachts auf dieser Erde aufzuhalten?! Das muss man sich echt mal auf der Zunge zergehen lassen!
Highlight auf Fehmarn war ein Spaziergang über den Deich am Badestrand zum Grünen Brink auf dem Schafe Deichpflege betrieben und den Pudel nicht nur zu Tode erschreckten sondern uns beide auch noch "angriffen". Zum Glück waren an dem Rambock keine Hörner dran so war das ganze sehr zum Lachen. Die letzte Nacht auf Fehmarn wurden wir von dem gleichmäßigen houuuvh, houuuvh, houuuvh eines Windrades in den Schlaf begleitet unter dem wir geparkt hatten. Ich weiß nicht wieso - aber ich liebe Windräder.
Witzig fand ich den Fehmarner Wetterstein mit Anzeigevarianten die ich noch nicht kannte - wobei ich unsere heimische Variante: Stein weg = Orkan einfach zum wegschmeißen finde. Bei Nebel möchte ich sehen wie jemand die Tafel liest! = )

Von Rerik nach Klausdorf

Von Fehmarn nach Hitzacker


Fehmarn - Kiel - Hitzacker

Von Kiel behaupten viele Menschen, dass es nicht sehenswert ist. Ob man sich das Kieler Schloss (siehe Fotos) entgehen lassen möchte sei jedem selber überlassen aber die Hochbrücke ist schon ein echtes Erlebnis. Unglaublich wie hoch eine Hochbrücke so sein kann. Vor allem im herbstlichen Abendlicht wirklich faszinierend.


Von Fehmarn nach Hitzacker

Von Hitzacker nach Uelzen


Hitzacker - Uelzen - und wieder nach Hause

Ebenso wie Kiel hatte auch Hitzacker einen "persönlichen Anlass" zum Besuch. Wenn man schon mal in diesem Teil von Deutschland ist, bietet es sich an "alte Bekannte" zu besuchen. Der Uelzener Bahnhof ist einfach einen Blick wert wenn man schon mal dran vorbei fährt!

Die Reise: zur Nachahmung empfohlen!

Von Hitzacker nach Uelzen